Da war nun mein
letzter Arbeitstag und die Kühe zeigten mir auch, dass es Zeit war ab zuhauen!
Denn als ich eine der Herden zum Melkstand brachte, rutschte ich auf einem
Scheisshaufen aus und fiel auf die Klappe, da der Untergrund sehr trockene aber
scharfkantige Erde war, schürfte ich mein Bein auf. Außerdem verlor ein
Rindvieh das Gleichgewicht und trat mich beim Hinfallen ans andere Bein. Dort
prangte für einige Tage ein blauer Fleck. Also das war das Goodbye der Kühe.
Am Abend ging ich
mit ein paar Leuten von der Farm in einen Pub um ein paar Bier zu geniessen.
Das war dann sozusagen der Abschied von der Farm.
Am nächsten
Morgen weckte mich eine Sms von Georg die mir sagte, wir kommen in 1 bis 2
Stunden. Etwas verschlafen ging ich dann noch unter die Dusche und wartete.
Aber wie ich das von Georg nicht anders kenne, waren es mehr als 1-2 Stunden.
Ich nutzte die Zeit um meine Tasche zu packen, mein Zimmer zu säubern und
meine Flüge nach Neuseeland zu buchen. Denn wie die meisten mitbekommen haben
war ich für 4 Wochen in Neuseeland. Aber dazu gibt es einen anderen Blog.
Also zurück zu
meinen Eltern, als ich grade vor meinem Laptop sass, sah ich einen Campervan
vor unserem Haus anhalten. Total aufgeregt suchte ich mir ein paar Schuhe und
rannte raus. Da waren sie dann MEINE ELTERN. Ich glaube ich habe mich vorher
noch nie so darüber gefreut die beiden wiederzusehen. Georg und ich zeigten
den beiden dann unser „Haus auf dem Lande“ und die Farm. Da meine Mutti noch
etwas kränklich war und sie bis auf Haribo Colorado nichts essen konnte, wurde
es eine Einzelführung für meinen Vater. Vom Melkstand ging es in den Stall
und zum Klauenpfleger. Danach ging es zur Futterhalle und zum Kälberstall. Am
Abend waren wir bei Gary dem Dairymanager zum Essen eingeladen. Seine Frau
hatte lecker Lasagne vorbereitet und war ganz froh darüber als ich mich mit
ihr über etwas anderes als Kühe unterhielt. Nach dem Essen verbrachte ich
meine vorerst letzte Nacht in meinem
Zimmer.
Morgens machten
wir uns dann nach dem Frühstück auf nach Penrith. Wir kauften ein und fuhren
weiter in die Bluemountains zu den Three Sisters. Als wir dort etwas spazieren
gingen, wollte Georg mir und meinen Eltern einen supertollen Trick vorführen.
Und zwar versuchte er, uns mit seinem Latschen ab zuschiessen, da wir aber unter
einem Felsvorsprung sassen, hat sein Latschen die Felskannte anstatt uns getroffen.
Von dem Felsen abgeprallt fiel der Latschen über ein Geländer ein paar Meter
in die Tiefe. Das Paar Latschen hatte ganze 25 Dollar gekostet, die man ja
nicht einfach so verschenken kann nach einem durchgelaufenem Jahr, also
kletterte Georg hinterher und rettete seinen Latschen. Die Nacht verbrachten
wir auf einem Parkplatz mitten im Wald. Am nächsten Tag gingen wir in Katoomba
einkaufen und fuhren weiter nach Oberon. Es war den ganzen Tag nur am regnen,
weshalb wir nicht viel unternehmen konnten. Somit beschlossen wir auch am
folgenden Tag in die Jenolan-Höhlen zu gehen um der schlechten Wetterlage
auszuweichen. Wir machten 2 Touren in 2 verschiedenen Höhlen mit. Es war echt
interessant und natürlich haben wir auch viel gelernt! Auf dem Weg zurück lag
doch tatsächlich ein Baum auf der Strasse. Der wohl durch den vielen Regen,
den halt im Boden verloren hatte und umgekippt war. Ein paar andere Autos
standen davor hilflos auf der Strasse. Durch menschliche Kraft konnten wir den
Baum nur leider nicht bewegen, weshalb unser starker Ford den Weg freigezogen
hat. Die Wetterlage hatte sich am darauffolgenden Tag gebessert, woraufhin wir
in der Gegend von Glenfield uns etwas die Fuesse vertreten konnten. Dort gab es
ein paar sehr schöne Wasserfälle und Wanderwege. Doch die Wanderwege waren
größtenteils sehr aufgeweicht und mit Pfützen bedeckt woraufhin wir wie die
Hobbbits barfuss durch die Gegend liefen. Gegen Nachmittag suchten wir
uns kurz vor einem grossen Schauer ein nettes Kaffee mit lecker Kuchen.
Mal so nebenbei
bemerkt in der Zeit als meine Eltern mich besucht hatten, gab es in der Gegend
um Sydney verdammt viel Regen und Ueberschwemmungen.
Nachdem wir die
Bluemountains erkundet hatten (so gut es möglich war), fuhren wir nach
Paramatta und mit der Fähre nach Sydney. Dort verbrachten wir einen sehr
sonnigen Nachmittag und genossen den botanischen Garten, das Opernhaus und die
Harbourbridge. Abends fuhren wir wieder
zurück zur Farm und setzten Georg bei seinem Auto ab.
Zu dritt ging
unsere Reise weiter Richtung Norden womit wir auch dem Regen entkamen. Wir
fuhren nach Newcastle zu einer riesigen Sanddüne. In Port Macquarrie verbrachten
wir einen Nachmittag mit einem Spaziergang am Hafen und am Strand. Meinen
Eltern gefiel es relativ gut am Meer entlang zu fahren und einfach irgendwo
anhalten zu könnten um beispielsweise zu fruehstuecken. Wir fuhren zu einem
Aboriginimuseum welches aber leider geschlossen war. Doch draußen gab es einen
kleinen Pfad mit Informationen, jedoch mochten uns die Moskitos zu sehr,
weshalb wir auch dort nicht sehr viel Zeit verbrachten. Abends fuhren wir
nach Byron Bay, wo wir uns den
Sonnenuntergang am Meer und ein Musikfestival anschauten. Da unsere Zeit jedoch
knapp bemessen war und Australien riesig ist, machten wir uns am nächsten
Morgen bereits auf uns liessen Byron Bay und die Gold Coast hinter uns. Unser
nächstes Ziel war Rainbowbeach wo wir abends gegen 7 Uhr ankamen. Am nächsten
morgen gingen wir schwimmen und genossen die hohen Wellen. Im Anschluss fuhren wir nach Childers und
besuchten Familie Wessel. Dort verbrachten wir 2 Tage. Papa bekam eine
Farmführung und Mama, Sandra und ich beschäftigten uns mit Stevie und Matze. Außerdem
fuhren wir nach Elliot Heads und verbrachten dort den Sonntag. Auf dem Weg
dorthin gab es noch den ein oder anderen Stopp um den deutschen Bauern über australische Ackerkulturen zu
informieren. Am Montag verliessen wir Childers und machten uns auf den Weg nach
Tyunga. Dies ist die Farm wo Georg angefangen hatte zu arbeiten und im
vergangenen Jahr die Baumwollernte mitgemacht hat. Auf dem Weg dort hin kauften
wir noch eine neue Digitalkamera für meine Eltern, da meine Mutter davon
ausgegangen war, dass der aufgeladene Akku für 3 Wochen halten wuerde. Ein
neues Ladegeraet machte keinen grossen Unterschied zu einer besseren Kamera im
Vergleich zur Alten. Als wir auf Tyunga ankamen wurden wir von Johannes dem
Boss empfangen. Wir unterhielten uns ein wenig und wurden noch kurz umher
gefuehrt. Danach trafen wir noch auf Bob, den Georg des oefteren in seinen
Blogs erwaehnt hatte. Im anschluss fuhren wir weiter nach Toowoomba, wo wir
einen schoenen japanischen Garten besuchten. Der naechste Tag war recht
verregnet weshalb unsere Planung etwas durcheinander geworfen wurde und wir die
meiste Zeit im Campervan verbrachten. Doch wir beschlossen für den vorletzten
Tag in den Australia Zoo su gehen. Dieser Zoo wurde von Steve Irwin gegruendet.
Manche kennen den Herrn auch unter dem Namen Crocodile Gundie. Dieser wurde vor
einigen Jahren von einem Stachelrochen getoetet. Es war leider wieder nur am regnen,
doch trotz alledem sahen wir viele Tiere und Mama und Papa konnten ein paar
Kangaroos streicheln. Am letzten Tag vor der Abreise, fuhren wir nach Brisbane
und nahmen an einer Fahrt auf dem Citycat teil. Dies ist ein Boot welches den
Fluss auch und runter faehrt. Außerdem besuchten wir die Innenstadt und
buchten für meinen weiteren Aufenthalt ein Hostel. Am letzten Tag brachten wir
den Campervan wzum Keahaendler und fuhren zum Airport. Hier trennten sich
unsere Wege wieder. Ich wartete noch bis die beiden zum Check in mussten. Doch
dann fuhr ich mit der Bahn in die Stadt.
Ich moechte
meinen Eltern an dieser Stelle nochmal für den tollen Urlaub danken und sagen
dass ich stolz auf die beiden bin, dass sie den langen Flug auf sich genommen
haben um hier her zu kommen!
Mir verblieb eine
Woche in Brisbane, bevor meine Reise nach Neuseeland weiterging. Ich besuchte
das freie Museum und die freien Kunstgallerien. Außerdem machte ich ein paar
Spaziergaenge an der Southbank, womit das Flussufer gemeint ist, welches mit
einer Lagune und schoenen Parks ausgestattet ist. Am Wochenende gibt es dort
einen Markt, über welchen ich auch schlenderte und mir Strassenkuenstler
anschaute. Im botanischen Garten war ich auch, doch er gefiel mir nicht so gut
wie der in Sydney.
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