Samstag, 5. Mai 2012

We are family


 Da war nun mein letzter Arbeitstag und die Kühe zeigten mir auch, dass es Zeit war ab zuhauen! Denn als ich eine der Herden zum Melkstand brachte, rutschte ich auf einem Scheisshaufen aus und fiel auf die Klappe, da der Untergrund sehr trockene aber scharfkantige Erde war, schürfte ich mein Bein auf. Außerdem verlor ein Rindvieh das Gleichgewicht und trat mich beim Hinfallen ans andere Bein. Dort prangte für einige Tage ein blauer Fleck. Also das war das Goodbye der Kühe.
Am Abend ging ich mit ein paar Leuten von der Farm in einen Pub um ein paar Bier zu geniessen. Das war dann sozusagen der Abschied von der Farm.
Am nächsten Morgen weckte mich eine Sms von Georg die mir sagte, wir kommen in 1 bis 2 Stunden. Etwas verschlafen ging ich dann noch unter die Dusche und wartete. Aber wie ich das von Georg nicht anders kenne, waren es mehr als 1-2 Stunden. Ich nutzte die Zeit um meine Tasche zu packen, mein Zimmer zu säubern und meine Flüge nach Neuseeland zu buchen. Denn wie die meisten mitbekommen haben war ich für 4 Wochen in Neuseeland. Aber dazu gibt es einen anderen Blog.
Also zurück zu meinen Eltern, als ich grade vor meinem Laptop sass, sah ich einen Campervan vor unserem Haus anhalten. Total aufgeregt suchte ich mir ein paar Schuhe und rannte raus. Da waren sie dann MEINE ELTERN. Ich glaube ich habe mich vorher noch nie so darüber gefreut die beiden wiederzusehen. Georg und ich zeigten den beiden dann unser „Haus auf dem Lande“ und die Farm. Da meine Mutti noch etwas kränklich war und sie bis auf Haribo Colorado nichts essen konnte, wurde es eine Einzelführung für meinen Vater. Vom Melkstand ging es in den Stall und zum Klauenpfleger. Danach ging es zur Futterhalle und zum Kälberstall. Am Abend waren wir bei Gary dem Dairymanager zum Essen eingeladen. Seine Frau hatte lecker Lasagne vorbereitet und war ganz froh darüber als ich mich mit ihr über etwas anderes als Kühe unterhielt. Nach dem Essen verbrachte ich meine vorerst letzte  Nacht in meinem Zimmer.
Morgens machten wir uns dann nach dem Frühstück auf nach Penrith. Wir kauften ein und fuhren weiter in die Bluemountains zu den Three Sisters. Als wir dort etwas spazieren gingen, wollte Georg mir und meinen Eltern einen supertollen Trick vorführen. Und zwar versuchte er, uns mit seinem Latschen ab zuschiessen, da wir aber unter einem Felsvorsprung sassen, hat sein Latschen die Felskannte anstatt uns getroffen. Von dem Felsen abgeprallt fiel der Latschen über ein Geländer ein paar Meter in die Tiefe. Das Paar Latschen hatte ganze 25 Dollar gekostet, die man ja nicht einfach so verschenken kann nach einem durchgelaufenem Jahr, also kletterte Georg hinterher und rettete seinen Latschen. Die Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz mitten im Wald. Am nächsten Tag gingen wir in Katoomba einkaufen und fuhren weiter nach Oberon. Es war den ganzen Tag nur am regnen, weshalb wir nicht viel unternehmen konnten. Somit beschlossen wir auch am folgenden Tag in die Jenolan-Höhlen zu gehen um der schlechten Wetterlage auszuweichen. Wir machten 2 Touren in 2 verschiedenen Höhlen mit. Es war echt interessant und natürlich haben wir auch viel gelernt! Auf dem Weg zurück lag doch tatsächlich ein Baum auf der Strasse. Der wohl durch den vielen Regen, den halt im Boden verloren hatte und umgekippt war. Ein paar andere Autos standen davor hilflos auf der Strasse. Durch menschliche Kraft konnten wir den Baum nur leider nicht bewegen, weshalb unser starker Ford den Weg freigezogen hat. Die Wetterlage hatte sich am darauffolgenden Tag gebessert, woraufhin wir in der Gegend von Glenfield uns etwas die Fuesse vertreten konnten. Dort gab es ein paar sehr schöne Wasserfälle und Wanderwege. Doch die Wanderwege waren größtenteils sehr aufgeweicht und mit Pfützen bedeckt woraufhin wir wie die Hobbbits barfuss durch die Gegend liefen. Gegen Nachmittag suchten wir uns kurz vor einem grossen Schauer ein nettes Kaffee mit lecker Kuchen.
Mal so nebenbei bemerkt in der Zeit als meine Eltern mich besucht hatten, gab es in der Gegend um Sydney verdammt viel Regen und Ueberschwemmungen.
Nachdem wir die Bluemountains erkundet hatten (so gut es möglich war), fuhren wir nach Paramatta und mit der Fähre nach Sydney. Dort verbrachten wir einen sehr sonnigen Nachmittag und genossen den botanischen Garten, das Opernhaus und die Harbourbridge.  Abends fuhren wir wieder zurück zur Farm und setzten Georg bei seinem Auto ab.
Zu dritt ging unsere Reise weiter Richtung Norden womit wir auch dem Regen entkamen. Wir fuhren nach Newcastle zu einer riesigen Sanddüne. In Port Macquarrie verbrachten wir einen Nachmittag mit einem Spaziergang am Hafen und am Strand. Meinen Eltern gefiel es relativ gut am Meer entlang zu fahren und einfach irgendwo anhalten zu könnten um beispielsweise zu fruehstuecken. Wir fuhren zu einem Aboriginimuseum welches aber leider geschlossen war. Doch draußen gab es einen kleinen Pfad mit Informationen, jedoch mochten uns die Moskitos zu sehr, weshalb wir auch dort nicht sehr viel Zeit verbrachten. Abends fuhren wir nach  Byron Bay, wo wir uns den Sonnenuntergang am Meer und ein Musikfestival anschauten. Da unsere Zeit jedoch knapp bemessen war und Australien riesig ist, machten wir uns am nächsten Morgen bereits auf uns liessen Byron Bay und die Gold Coast hinter uns. Unser nächstes Ziel war Rainbowbeach wo wir abends gegen 7 Uhr ankamen. Am nächsten morgen gingen wir schwimmen und genossen die hohen Wellen.  Im Anschluss fuhren wir nach Childers und besuchten Familie Wessel. Dort verbrachten wir 2 Tage. Papa bekam eine Farmführung und Mama, Sandra und ich beschäftigten uns mit Stevie und Matze. Außerdem fuhren wir nach Elliot Heads und verbrachten dort den Sonntag. Auf dem Weg dorthin gab es noch den ein oder anderen Stopp um den deutschen Bauern  über australische Ackerkulturen zu informieren. Am Montag verliessen wir Childers und machten uns auf den Weg nach Tyunga. Dies ist die Farm wo Georg angefangen hatte zu arbeiten und im vergangenen Jahr die Baumwollernte mitgemacht hat. Auf dem Weg dort hin kauften wir noch eine neue Digitalkamera für meine Eltern, da meine Mutter davon ausgegangen war, dass der aufgeladene Akku für 3 Wochen halten wuerde. Ein neues Ladegeraet machte keinen grossen Unterschied zu einer besseren Kamera im Vergleich zur Alten. Als wir auf Tyunga ankamen wurden wir von Johannes dem Boss empfangen. Wir unterhielten uns ein wenig und wurden noch kurz umher gefuehrt. Danach trafen wir noch auf Bob, den Georg des oefteren in seinen Blogs erwaehnt hatte. Im anschluss fuhren wir weiter nach Toowoomba, wo wir einen schoenen japanischen Garten besuchten. Der naechste Tag war recht verregnet weshalb unsere Planung etwas durcheinander geworfen wurde und wir die meiste Zeit im Campervan verbrachten. Doch wir beschlossen für den vorletzten Tag in den Australia Zoo su gehen. Dieser Zoo wurde von Steve Irwin gegruendet. Manche kennen den Herrn auch unter dem Namen Crocodile Gundie. Dieser wurde vor einigen Jahren von einem Stachelrochen getoetet. Es war leider wieder nur am regnen, doch trotz alledem sahen wir viele Tiere und Mama und Papa konnten ein paar Kangaroos streicheln. Am letzten Tag vor der Abreise, fuhren wir nach Brisbane und nahmen an einer Fahrt auf dem Citycat teil. Dies ist ein Boot welches den Fluss auch und runter faehrt. Außerdem besuchten wir die Innenstadt und buchten für meinen weiteren Aufenthalt ein Hostel. Am letzten Tag brachten wir den Campervan wzum Keahaendler und fuhren zum Airport. Hier trennten sich unsere Wege wieder. Ich wartete noch bis die beiden zum Check in mussten. Doch dann fuhr ich mit der Bahn in die Stadt. 

Ich moechte meinen Eltern an dieser Stelle nochmal für den tollen Urlaub danken und sagen dass ich stolz auf die beiden bin, dass sie den langen Flug auf sich genommen haben um hier her zu kommen! 

Mir verblieb eine Woche in Brisbane, bevor meine Reise nach Neuseeland weiterging. Ich besuchte das freie Museum und die freien Kunstgallerien. Außerdem machte ich ein paar Spaziergaenge an der Southbank, womit das Flussufer gemeint ist, welches mit einer Lagune und schoenen Parks ausgestattet ist. Am Wochenende gibt es dort einen Markt, über welchen ich auch schlenderte und mir Strassenkuenstler anschaute. Im botanischen Garten war ich auch, doch er gefiel mir nicht so gut wie der in Sydney.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen