In der ersten Woche wurden wir Backpacker bei Gary zum Essen eingeladen. Seine Frau Linda hatte für uns gekocht. Das Essen war sehr lecker und bestand nicht aus Nudeln oder Eiern, wie es sonst meist der Fall für Backpacker ist. Nach dem Essen spielten wir noch Gesellschaftsspiele und unterhielten uns über dies und jenes. Außerdem lud Garry mich ein, ihn und seine Frau am Sonntag mit in die Kirche zu begleiten. Das Angebot nahm ich an und lernte dort auch ein paar neue Leute kennen. Außerdem war es mal was anderes als zu Hause, denn die Gemeinde war überwiegend in meinem Alter und nicht im Rentenalter.
Ein paar Wochen später ging ich mit den Canadiern, Josh und Andrew (Mitarbeiter von der Farm) klettern. Wir fuhren nach der Arbeit in eine Kletterhalle und tobten uns aus.
An dem Abend lernte ich Andrew und Josh besser kennen. Woraufhin wir öfter was unternahmen. (Essen gehen, ins Kino,...)
An dem Abend lernte ich Andrew und Josh besser kennen. Woraufhin wir öfter was unternahmen. (Essen gehen, ins Kino,...)
Im Dezember gab es eine Weihnachtsfeier vom Betrieb. Ursprünglich sollte ich an dem Abend arbeiten. Doch der Franzose Samuel tauschte gerne mit mir und sagte dass er die Arbeit liebte, besonders abends. Seine Liebe zu den Kühen habe ich die ganze Zeit nicht verstanden, aber es kann ja auch seine Vorteile haben wie man sieht. Also durfte ich mal wieder Alkohol und Essen geniessen ohne dafür bezahlen zu müssen.
Doch wer Feiern kann, kann auch arbeiten, weshalb ich am nächsten morgen wieder früh rausmusste. A pro pros Weihnachten. Hier drüben hatte ich ehrlich gesagt keine Weihnachtsgefuehle, auch wenn es in den Geschäften überall Weihnachtsdeko etc. zu kaufen gab und ich sogar einen Kalender mit Schokolade hatte. Doch aufgrund der warmen Temperaturen passte das irgendwie gar nicht.
Doch wer Feiern kann, kann auch arbeiten, weshalb ich am nächsten morgen wieder früh rausmusste. A pro pros Weihnachten. Hier drüben hatte ich ehrlich gesagt keine Weihnachtsgefuehle, auch wenn es in den Geschäften überall Weihnachtsdeko etc. zu kaufen gab und ich sogar einen Kalender mit Schokolade hatte. Doch aufgrund der warmen Temperaturen passte das irgendwie gar nicht.
Am nächsten Tag war also Heiligabend angesagt. Mein erstes Weihnachten weg von zu Hause. Doch in Australien wird der 24. gar nicht so besonders gefeiert. Denn hier gibt es erst am 25. Die Geschenke. Ich hatte frei und verbrachte den Tag mit einkaufen, einen Film schauen, ein bisschen deutsche Küche mit den anderen Deutschen aus meinem Haus zu geniessen und abends dann auch ein klein wenig an zu Hause denken. Am 25. Wurden wir Backpacker und ein paar Mitarbeiter von Josh eingeladen für eine Grillparty zu ihm zu kommen. Dort feierten wir abends gemeinsam ein australisches Weihnachten. Zuvor habe ich aber noch gearbeitet, da die Feiertagsbezahlung ganz gut ausfällt. Im Melkstand wurden wir von ein paar Leuten auch mit Rumkugeln und anderen Kleinigkeiten versorgt. Manche hatten sich zuvor auch die Mühe gegeben den Lunchraum zu schmücken und den armen Backpackern eine Kleinigkeit zu schenken. Somit bekam ich einen Kalender von Australien und einen kleinen Souvenirlöffel.
Waehrend der Weihnachtszeit schaffte ich es auch noch mit zu Hause zu skypen und doch ein bisschen Heimat hier drüben zu haben.
Waehrend der Weihnachtszeit schaffte ich es auch noch mit zu Hause zu skypen und doch ein bisschen Heimat hier drüben zu haben.
Mein nächstes besonderes Erlebnis war dann wohl Silvester. Als ich auf der Farm anfing, sagte ich zu Garry, dass ich Weihnachten gerne arbeiten kann, aber Silvester lieber frei hätte. Glücklicherweise hat er meine Wünsche berücksichtigt und ich hatte am 1. Januar frei und musste erst in der 4-12 Schicht am 2. Januar arbeiten. Aber am 31. Dezember musste ich noch in der 8-4 Schicht arbeiten, doch danach hatte ich noch eine Stunde Zeit mich fertig zu machen und dann zum Bus zu gehen. Mit dem Bus fuhr ich dann nach Liverpool und von dort mit dem Zug nach Sydney. Hier traf ich mich mit 5 Leuten aus meinem Jahrgang, die zu dem Zeitpunkt auch in Sydney waren. Wir gingen vom Bahnhof Richtung Hafen um einen guten Blick auf die Harbourbridge haben zu können, doch es war wie zu erwarten sehr sehr voll und viele Flächen waren auch abgesperrt bzw. Nur mit einem zuvor gekauften Ticket zu erreichen. Wir irrten noch etwas umher bis wir irgendwann einen kleinen Eingang in den abgesperrten Bereich fanden. Uebergluecklich doch noch näher ans geschehen gekommen zu sein, fiel uns auch schon auf dass es Grade Mal 20 Minuten bis zum neuen Jahr waren. Wir tranken noch ein bisschen Alkohol und warteten auf das neue Jahr. Unser Standpunkt war im nachhinein vielleicht nicht der allerbeste, denn der Blick auf die Harbourbridge war etwas von einem Haus versperrt, doch wir konnten das Opernhaus optimal sehen. Außerdem war es einfach unglaublich dass wir tatsächlich in Sydney vor dem Opernhaus standen und Silvester feierten. Um 12 Uhr, bei euch war es ja Grade mal 2 Uhr nachmittags begann dann das Feuerwerk, soviel wie wir davon sahen, war echt riesig und schön. Doch es ist schon komisch nicht so wie die letzten Jahre auch selber mal eine Rakete an zu zuenden. Denn in Australien darf man sich nur Feuerwerke anschauen und nicht selber knallern. Später liefen wir noch etwas durch Sydney, als ich dann noch auf den Engländer Tom traf. Diesen hatte ich mit Georg am Anfang meiner Zeit kennengelernt und auch schonmal hier erwähnt. So verbrachte ich den Jahreswechsel in Australien. Morgens gegen 9 fuhr ich wieder zurück zur Farm und schlief mich aus.
Am kommenden Wochenende, fuhr ich an meinen freien Tagen mit Josh, Andrew und Karina ( sie arbeitet auch auf der Farm und ist Supervisorin in der 4-12 Schicht) für 3 Tage zum Crossmotorrad fahrennach Hartley. Dies liegt hinter den Bluemountains und ist so eine Art Ferienressort. Josh hat mehrere Motorräder und erlaubte mir mit einem auch ein paar runden zu drehen. Ich brauchte erstmal etwas Eingewoehnungszeit, denn es ist ja doch anders als meine Honda. Doch ich hatte viel Spass und genoss es auch wieder mal ein 2-Rad zu fahren. Wir übernachteten in einem Zelt, wobei manche besser und andere schlechter damit klar kamen. Wir hatte nachts leider etwas Pech mit dem Wetter, da es sehr kalt und teilweise auch regnerisch wurde. Wenn ich nicht Motorrad fuhr schwamm ich ein paar Runden im Pool oder gegen Abend spielten wir noch ein bisschen Tennissoccer. Es war ein guter Ausgleich zur Arbeit.
Das Backpackerpersonal hatte sich auch geändert, da kurz nach Weihnachten die Canadier nach Neuseeland geflogen und die beiden deutschen Richtung Norden losgezogen sind. Doch kurz nach Neujahr kamen dann auch schon wieder Neue. Unter Anderem ein Däne namens Sabastian und Tim Bettermann aus Grossenwieden. Wer nicht weiss wo Grossenwieden ist. Das liegt ca 12 km entfernt von meinem Heimatort und auch dort spricht man deutsch. (Dies ist eine Anspielung auf meinen Vater, der zu Tim meinte, dass sein Deutsch ja sehr gut sei) Vor Australien kannte ich Tim eher nur vom Sehen, doch über Facebook tauschten wir uns etwas aus und ich besorgte ihm auch den Job bei Leppington. Es war echt gut jemanden zu haben der nicht nur an Kühen interessiert, oder wie sich später herausstellte ein Prinzesschin wie der Sebastian ist. Der Sebastian kam mit den hygienischen Zuständen im Haus gar nicht so gut klar und investierte erstmal einen Haufen Geld in Kakerlakenfallen Fliegenfaenger und erwartete so halb im Gegenzug von uns mal aufzuräumen. Außerdem beanspruchte er bestimmte utensilien aus der Küche nur für sich und war nicht so an das Arbeiten auf der Farm gwoehnt. Die führte dann wohl im Endeffekt auch dazu, dass er nach knapp 3 Wochen wieder abhaute. In dem anderem Backpackerhaus waren für ca 3 Wochen ein Holländer und ein Franzose, doch die zog es dann auch wieder weiter. Im Anschluss kamen ein weiterer Deutscher und 2 andere Dänen, welche sich aber nicht wie der Sebastian verhielten.
Das naechst groessere Ereignis war wohl die Ankunft meines Bruders, der nach 6 Wochen Neuseeland langsam an der Küste hinunterreiste bis er mich besuchen und mal wieder Hallo sagen wollte. Sein ursprünglicher Plan war bis zur Ankunft meiner Eltern in der Nähe von Sydney Arbeit zu finden um nach Urlaub mit den Eltern weiter nach West Australien Reisen zu können. Wiedersehen macht Freude, dass ist ja immer so. Wir kochten zusammen zu Abend und gingen mit Garry zur Kirche. Da Garry Georgs Arbeitskraft zu schätzen wusste, arbeitete er einen Plan für Georg aus, sodass dieser nochmal auf der Farm arbeiten konnte. Georg nahm das Angebot nach einigen Überlegungen an und bleib nun also für 3 weiterer Wochen mit mir auf der Farm. Da ich eine Woche aber fast nur in der 4-12 Schicht arbeitete sahen wir uns für 10 5-10 Minuten im Melkstand zum Schichtwechsel. Denn wenn man nach der 4-12 Schicht nach Hause kommt schläft man erstmal bis ca 8-9 Uhr. Zu dem Zeitpunkt müssen die anderen der 8-4 Schicht aber schon am Melkstand sein und man selber hängt zu Hause rum und hat Freizeit, die man mehr oder weniger Sinnvoll nutzt. Diese Freizeit hat der Rest wenn sie gegen kurz nach 4 nach Hause kommen. Ihr könnt euch vorstellen dass es schön ist, wenn man wieder mit dem anderem in einem Rhythmus arbeiten darf.
Eines Nachts als ich mal wieder am Yarden war, überlegte ich das Licht für den nächsten Stall mal nicht an zumachen, da meine Augen sich schon a die Dunkelheit gewöhnt hatten. Doch irgendwas hat mich dann doch dazu getrieben es an zumachen. Im Nachhinein war ich echt froh darüber. Da ich beim Kühe aufscheuchen so eine tote Kuh schon aus etwas Entfernung sah, wobei ich im dunklen sicherlich über den Kopf gestolpert wäre. Die Kuh war wohl zwischen den betten eingeklemmt und hat sich dann selber aufgespießt. Ein nicht so toller Anblick, aber immerhin ist es ja nichts ganz neues für mich gewesen.
In der gesamten Zeit auf der Farm, durfte ich drei Mal als Lehrer auftreten und das wissen des Yardens weitergeben. Wobei die Schwierigkeitsgrade mehr oder weniger Zunahmen. Als erstes durfte Tim lernen und das war relativ simpel, denn ihm konnte ich es auch auf Deutsch erklären. Danach gab es den Jake, der ein bisschen langsam war, jedoch verstand er noch alles was ich versuchte auf Englisch zu erklären. Als letztes durfte die Dänin Helle lernen und da gab es das eine oder andere Mal Verstaendigungsschwierigkeiten. Jedoch lernte sie etwas schneller als die Jungs, meine Vermutung ist dass wir Frauen es einfach mehr drauf haben!
Da ihr ja bestimmt auch ein bisschen Fernsehen seht und von vielen Regenfällen hört, kann ich euch von daher beruhigen, dass ich mich nicht in einer Flugregion aufhalte, doch als ich geyardet habe, habe ich den ein oder anderen starken Dauerregen mitgenommen. Danach war ich so nass, dass das Wasser aus meinen Gummistiefeln Literweise wieder rauskam und ich durch die Regenjacke auf die Haut nass war. An dem Tag freute ich mich nur noch über eine heiße lange Dusche und eine heiße Schokolade.
Achja ich kann ja noch ein bisschen über das Personal hier erzählen. Also es gab da den Kevin, der ganz schön goss ist und sehr witzig. Er meinte auch mal zu mir, wenn du mal Probleme mit irgendwem hast, sag mir Bescheid ich helfe dir. Also Legt euch nicht mit Lui an!
Des Weiteren gab es Graham. Er ist ein sehr sehr fleißiger Mitarbeiter, der keine Widerworte gibt und immer sehr freundlich war. Doch mittlerweile arbeitet er wieder als Busfahrer, da er den Job auf der Farm nur als Lueckenfueller genommen hatte.
Matt und Luke sind die etwas Jüngeren im Melksstand gewesen mit 19 und 20 Jahren. Wenn es sehr heiss war haben wir öfter mal Wasserschlachten veranstaltet oder haben den Melkrythmus anders interessant gemacht. Ein bisschen später wechselte Tamara von der 12-8 Schicht in die Tagesschicht. Diese ist relativ klein und schiebt einen Babybauch vor sich her. Ihre Stimme erinnerte an Mickie Maus und ich ignorierte es ab und zu da sie nur am quaseln war. Das Personal aus der Nachtschicht. Besteht aus Karina der Supervisorin, diese kann nicht still stehen und sieht es auch nicht gerne wenn man selber nichts tut. Dann gibt esda noch Belinda, welche 2 Berufe hat und Tagsüber sowie nachts arbeitete. Das habe ich echt bewundert, neben der Tatsache dass sie immer mit dem Motorrad zur Arbeit kam. Liam hatte erst neu angefangen, ist aber auch super lieb.
Kurz bevor meine Eltern auf der Farm ankamen, gingen Georg, die Dänin Helle, der Franzose Samuel und ich bowlen. Eigentlich hatten noch mehr Leute gesagt mitzukommen, aber ihr wisst ja wie das ist. So nach der Arbeit hat man dann keine Lust mehr sich nochmal Aufzugschwingen und bowlen zu gehen. Naja wir hatten aber trotzdem einen schönen Abend und ein paar Runden mit 10 Kegeln und einer Kugel.
Des Weiteren gab es Graham. Er ist ein sehr sehr fleißiger Mitarbeiter, der keine Widerworte gibt und immer sehr freundlich war. Doch mittlerweile arbeitet er wieder als Busfahrer, da er den Job auf der Farm nur als Lueckenfueller genommen hatte.
Matt und Luke sind die etwas Jüngeren im Melksstand gewesen mit 19 und 20 Jahren. Wenn es sehr heiss war haben wir öfter mal Wasserschlachten veranstaltet oder haben den Melkrythmus anders interessant gemacht. Ein bisschen später wechselte Tamara von der 12-8 Schicht in die Tagesschicht. Diese ist relativ klein und schiebt einen Babybauch vor sich her. Ihre Stimme erinnerte an Mickie Maus und ich ignorierte es ab und zu da sie nur am quaseln war. Das Personal aus der Nachtschicht. Besteht aus Karina der Supervisorin, diese kann nicht still stehen und sieht es auch nicht gerne wenn man selber nichts tut. Dann gibt esda noch Belinda, welche 2 Berufe hat und Tagsüber sowie nachts arbeitete. Das habe ich echt bewundert, neben der Tatsache dass sie immer mit dem Motorrad zur Arbeit kam. Liam hatte erst neu angefangen, ist aber auch super lieb.
Liam Georg und Karina |
Unter Anderem ging ich zum Abschied mit ein paar Leuten in einen Pub, wo wir das eine oder andere Bier tranken und zu Abend assen. Ich glaube damit habe ich ziemlich viel von der Farm erzählt und ihr könnt euch einen groben Überblick von meinem Leben hier machen.
Am 27.2.2012 kamen meine Eltern in Sydney am Flughafen an, doch dies meine Freunde ist eine andere Geschichte!
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