Montag, 14. Mai 2012

Im Land der Kiwis ( Nordinsel Neuseeland)


Mein Flug startete morgens um 11 in Brisbane. Den Flughafen kannte ich ja schon von vorheriger Woche als ich meine Eltern fort brachte. Ich dachte mir dass ich im Flieger etwas zum Mittagessen bekomme, weshalb ich vorher keine Speisen zu mir nahm. Pustekuchen, die Sausäcke wollten Geld fürs Essen haben, ich wollte aber nichts bezahlen, also hungerte ich bis ich gegen 5 Uhr nachmittags als ich in Auckland ankam. Dort nahm ich dann das Angebot des grossen gelben M’s in Anspruch. Die Flugdauer betrug jedoch keine  6 Stunden sondern nur 4, aber Neuseeland liegt noch weiter östlich als Australien und ist somit in anderen Zeitzone. Als ich wieder etwas gestärkt war, kaufte ich ein Ticket für den Shuttlebus, der mich dann in Aucklands Innenstadt brachte. 

Unterwegs lernte ich ein schwedisches Pärchen kennen. Wir nahmen uns vor am nächsten Tag gemeinsam eine Erkundungtour zu machen. Jedoch wurden wir im selben Hostel in verschiedenen Zimmern untergebracht und haben uns seitdem in Auckland nicht mehr gesehen. Die Betonung liegt dabei auf Auckland. Denn in Neuseeland trifft man manche Leute des öfteren an verschiedenen Orten auf beiden Inseln. Somit traf ich die beiden nochmal auf der Suedinsel in Queenstown. Aber dazu komm ich später noch. Im Hostel angekommen setze ich mich für eine Weile in die Küche und lernte eine Gruppe von Suedamerikanern (Brasilien, Argentinien, Columbien) kennen. Diese waren echt witzig drauf und wir genossen den Abend gemeinsam mit ein paar kühlen Bier. 

Am darauffolgenden Tag hab ich dann mit einer Zimmergenossin Auckland besichtigt. Wir gingen zum Skytower und fuhren für 18 Dollar mit dem Fahrstuhl nach oben. Man hatte dort echt eine super Aussicht auf ganz Auckland und konnte Leuten zuschauen wie sie vom Turm runterspringen ( Natürlich gesichert). Im Anschluss gingen wir zum Museum von Auckland. Dieses hatte einen Erdbebenraum, welcher es gut veranschaulichte in einem Erdbeben verwickelt zu sein. Wer es noch nicht mitbekommen hat: Neuseeland ist das öfteren von Erdbeben betroffen, da dort 2 Erdplatten auf einander treffen und diese öfter mal im Unfreiden miteinander sind. Auch Plattentektonik genannt, dieses Wort lernte ich im Erdkundeunterricht in der 9. Klasse bei einer sehr guten Referendarin. Das letzte schwerere Erdbeben war in Christchurch, wo einige Menschen ums Leben kamen. Nun gibt es dort eine rote Zone, welche man nicht betreten darf und wie eine Geisterstadt wirkt. Außerdem werden dort die meisten Gebäude einfach eingerissen, da man sie nicht erhalten kann oder es einfach zu gefährlich wäre. Nun ja weiter zu dem Museum. Wir waren leider etwas zu spät für eine Maori Vorstellung da, denn die hätte ich gerne gesehen, aber so schaute ich mir nur einen Grossteil der Ausstellungsstücke an. Im Anschluss an das Museum gingen wir in einen Wintergarten und erfreuten uns mehr oder weniger an Blumen. Gegen Abend traf ich wieder auf die Suedamerikaner und ein paar neue Gesichter. Unter Anderem Inge aus Dänemarkt die so ziemlich den gleichen Hintergrund hat wie ich. Von einem Bauernhof, Bio, und 60 Kühe. Außerdem lernte ich die Kanadierin Jessica kennen. Sie ist an dem Tag erst angekommen und war noch etwas verplant durch das Jetlag. Nachdem wir uns aber etwas unterhalten hatten, kamen wir auf das Thema Transport in Neuseeland. Sie erzählte mir dass sie noch keinen Bus oder weiteres gebucht hatte, also fragte ich ob sie nicht einfach mit mir im Leihwagen reisen will und wir dann einfach die Kosten für das Auto, den Sprit (der in Neuseeland im Vergleich zu Australien teuer ist) und das Essen. Sie war damit einverstanden und ich hatte eine Reisepartnerin. Ich hatte vorher schonmal versucht einen Reisepartner auf einer Internetseite zu finden, jedoch bekam ich nur unserioese Angebote, welche ich strikt ablehnte. 

Am nächsten Tag unternahm ich nicht ganz so viel. Ich suchte eine Bücherei auf und nutzte das freie Internet. Im Anschluss ging ich noch zum Strand und genoss die Sonne. Abends ging ich mit den anderen feiern und verabschiedete mich auch, denn am nächsten morgen sollte ich mein Auto erhalten. 

Ich stand früh auf und checkte aus dem Hostel aus. Danach suchte ich den Autoverleih: Jucyrental! Dieser ist in Australien und Neuseeland sehr bekannt und meistens auch gut erkennbar durch  grelles grün und lila auf den Autos. Nachdem ich dann den Spass für die nächsten Wochen bezahlt hatte, stelle ich fest dass nur ein kleiner Sticker hinten an meinem Auto verriet dass ich einen Leihwagen habe. Denn ich hatte einen kleinen blauen Daihatsu Sirion. Dieser hat mich treu über 5000 KM begleitet und einen guten Dienst als grossen Koffer geleistet. Ich fuhr zurück zum Hostel und holte Jessica ab. Als wir Auckland verliessen war es schon 2 Uhr nachmittags. Wir machten uns auf den Weg zu dem Hot Water Beach, welcher östliche von Auckland liegt, man aber erst eine Schleife fahren muss, da man ja nicht übers Wasser fahren kann. Dort angekommen assen wir ersteinmal zu Mittag. Wir liehen uns eine Schaufel und gingen zum Strand. Dort waren schon ganz viele Leute die darauf warteten dass die Ebbe einsetzte. Denn unter dem Strand sind heiße Lavaströme und wenn die Ebbe einsetzt hat man die Möglichkeit ein Loch zu buddeln, welches sich dann mit heißem Wasser füllt. Somit kann man dann für einige Zeit in einem heißen Pool liegen. Und ich meine nicht nur warm sondern wirklich heiss, ich habe mir meine Ellbogen verbrannt und andere Stellen waren echt rooot. Aber wie findet man den richtigen Punkt um einen Pool auszubuddeln. Man gräbt seine Fuesse in den Sand und spürt einfach wie heiss oder kalt es ist. Das wussten wir am Anfang leider nicht und haben ein Loch umsonst gegraben. Aber wir hatten viel Spass! Als es uns dann irgendwann zu heiss wurde, machten wir uns in südlicher Richtung auf und kamen in ein kleines Städtchen namens Te Aroha, dort befand sich ein sehr schönes kleines Hostel wo wir unsere erste gemeinsame Nacht verbrachten. Das Hostel war ein ganz normales Haus mit einem Raum für Jungs einen für Mädchen und einem Doppelzimmer. Doch wir waren die einzigen Leute dort. Die Besitzer waren auch sehr nett und wir fühlten uns fast wie zu Hause. Nach dem Abendbrot beschäftigten wir uns mit einem 250 Teile Harry Potter Puzzle und tranken einen Tee. 

Der darauffolgende Tag, startete mit der Fahrt zu einem Wasserfall. Dieser wurde uns von der Hostelbesitzerin empfohlen und wir schauten ob er wirklich so sehenswert war. Mein Urteil lautet, dass es ein recht schöner Wasserfall war, doch nach vielen schon gesehenen Wasserfällen muss man mir ein bisschen mehr bieten. Nachdem wir zurück waren assen wir in den Campingstühlen, die ich zum Auto kostenlos dazu bekam, Mittag. Mal nebenbei bemerkt die Kanadierin ist Vegetariern und daran musste ich mich auch erstmal gewöhnen. Aber Probleme hatten wir keine. Im Anschluss fuhren wir nach Matamata und kauften uns für 66 Dollar Eintrittskarten für ein sehr berühmtes Dorf. Es ist echt eine Menge Geld und nochmal würde ich es nicht ausgeben, doch für das eine Mal hatte es sich gelohnt. Worum es geht? Hobbingen! Herr der Ringe! Das Dorf der Hobbits! Wir wurden mit einem Bus auf die Farm gefahren, wo das ganze aufgebaut war. Der Besitzer ist mittlerweile wohl auch steinreich, bei den ganzen Touristen. Dort angekommen bekamen wir eine Tour und uns wurde erzählt, welche Szene wo statt gefunden hat. Hinter den ganzen Häusern befindet sich aber keine Höhle im Berg sondern nur Erde. Denn der Rest wurde im Studio animiert. Für das Dorf wurde ganz schon viel aufwand betrieben, jedoch habe ich keine Lust das alles zu erzählen. Es war aber schon faszinierend es alles live zu sehen und schon mehr als andere, denn es gab ein paar neue Sachen für den Film der kleine Hobbit. Nachdem wir mit der Tour durch waren fuhren wir gegen Abend nach Rotorua. Dies ist ein echt stinkendes kleines Städtchen, welches neben ein paar Geysiren gelegen ist. Somit erklärt sich auch der Geruch.

Eine Tour durch die Geysir-Landschaft hätte uns an die 70 Dollar gekostet, was und etwas zu teuer war. Wir fanden aber einen schönen Ersatz mit dem Eintrittsfreien Butcherpool (Schlachterpool). In diesem war Wasser, welches sehr Sulfurhaltig war und natürlich heiss. Nach einem heißen Bad, fuhren wir weiter nach Taupo, wo wir sogar mal 2 Nächte blieben. Denn wir wollten in den Nationalpark wo sich der Schicksalsberg befindet, jedoch dauert die Ueberquerung 8 Stunden und ich wollte meinen Bungyjump an demselben Tag machen. Also konnten wir nicht beides machen denn es wäre aufgrund von Zeitumstellung zu dunkel geworden.Wir  entschieden uns für meinen Bungy und für die Erklimmung eines kleineren Berges, welcher gleich um die Ecke war. Als ich an dem besagtem Morgen also wirklich meinen Bungy buchte, wurde ich doch ein bisschen aufgeregt, aber die große Panik blieb aus. Wir fuhren zu der Plattform, von der ich dann runterspringe sollte. Ich meldete mich an, bekam ein paar Formulare mit denen ich bestätigte dass ich freiwillig in den Tod springe und wurde zur Plattform geschickt. Dort legte man mir ein paar Gurte an, die für meine Sicherheit da waren, band meine Fuesse zusammen, sicherte meine Schuhe und checkte mich ein paar Mal. Danach sollte ich zur Kante watscheln, noch einmal nett in die Kamera grinsen und nach 3,2,1 Jump ließ ich mich fallen und realisierte erstmal gar nicht dass ich schon fiel, bis ich schon fast im Wasser war. Aber es ging alles so schnell, dass ich als ich im Wasser war auch schon wieder rausgezogen wurde und über die Hälfte meines Weges nach oben zurückschnellte. Danach schwang ich noch ein bisschen hoch und runter, wurde aber bald von einem Boot unten eingesackt. Der Bungy war echt eine Klasse Sache und ich würde es auf jedenfall nochmal machen. Im Anschluss sind wir zurück zum Hostel gefahren und ich habe meine nassen Sachen gewechselt und und wir haben uns auf den Weg zum Wandern gemacht. Der Berg hatte eine Höhe von über 1000 Metern, den Namen weiss ich grade leider nicht mehr. Es nahm etwas Zeit in Anspruch bis zur Spitze zu kommen, da es teilweise echt steil war und man in Deutschland solche Wege aus Sicherheitsgründen bestimmt auch schließen würde. Wir hatten unseres Spass aber kamen erschöpft oben an. Da eine Erkältung mich etwas schwaecheln lies, war ich echt fertig. Nachdem wir den Ausblick genossen, ging es wieder bergab und es war echt angenehm einfach nur runter zu laufen. Da es mir gegen Abend noch ein bisschen schlechter ging, unternahmen wir nicht wirklich was und legten uns einfach nur schlafen. 

Mal so zwischendurch eine kleine Bemerkung zum Leben im Hostel. Wenn man viel Geld ausgibt kann man ein Doppelzimmer oder ein Einzelzimmer bekommen, aber wenn man ein armer Backpacker ist versucht man immer das günstigste zu bekommen und nimmt durchaus mal ein 8er Zimmer. Dies hat seine Vor und Nachteile. Auf der einen Seite lernt man viel mehr Leute kennen und ist nicht so allein, auf der anderen Seite kann es sehr laut sein und öfter auch mal zu Konflikten kommen, wie das nunmal so ist im Leben. Naja in Taupo schliefen Jessi und ich in einem 8er Zimmer und mitten in der Nacht kamen 2 Kerle aus Norwegen zurück vom feiern. Hab ich ja kein Problem mit. Aber wenn dann einer von denen meint auf mein Bett klettern zu müssen ( Ich schlafe meistens oben in einem Etagenbett, weil die dicken fetten schwitztigen Leute immer unten liegen), dann werde ich gnarschi. Er behauptete dass seine Bettdecke bei mir sei und griff immer nach seinen Fuessen. Als ich ihm immer wieder sagte er solle doch auf sein Bett gehen und er nicht reagierte, kam sein Freund mir zur Hilfe und zerrte ihn zu seinem Bett. Alle anderen fanden das super lustig, aber ich war total genervt. 

Am nächsten Morgen trennten sich Jessis und mein Weg, da sie nach Waitamo Caves fuhr zum Blackwaterrafting und ich nach Havelock North zu Anne. Ich kenne Anne aus meinem Abi- Jahrgang und sie war seit der 6. Klasse in meiner Parallelklasse. Wir hatten bis zum Abi eigentlich nichts miteinander zu tun. Doch Silvester haben wir zusammen in Sydney gefeiert und da es schön ist in der Ferne ein bekanntes Gesischt zu sehen stattete ich ihr einen Besuch ab. Als ich zu ihr fuhr bekam ich das erste Mal in Neuseeland etwas Regen ab. Was eigentlich nichts ungewöhnliches ist. Doch in den gesamten 4 Wochen die ich dort war, hatte ich 2 Tage mit Regen mehr nicht. Ich verbrachte die Nacht bei Anne und fuhr am nächsten Tag zu Jessi. Da wir weiter zusammen reisen wollten. Doch da ich den ganzen Tag nur Auto gefahren war, hatte ich keine Lust von Waitamo Caves nach New Plymouth zu fahren. Wir verbrachten dort noch eine Nacht und lernten Dan und Ben aus Manchester kennen. Außerdem nutzten wir das Trampolin welches vor dem Haus aufgestellt war und liessen den Tag ausklingen. Meine Erkältung hatte sich zu dem Zeitpunkt noch nicht gebessert. 

Am darauffolgenden Tag ging es mir so besch*****, dass ich mir vornahm zum Arzt zu gehen. Also fuhr ich erstmal nach New Plymouth was auch 3 Stunden in Anspruch nahm. Gefahren bin nur ich, da die Kanadierin keinen internationalen Führerschein hat und zu meinem Nachteil keinen Schaltwagen fahren kann. In New Plymouth suchte ich dann ein Medical Health Centre auf und wurde nach kurzer Wartezeit gleich untersucht. Die Ärztin verschrieb mir Antibiotika, Schleimloeser und Schmerzmittel.

 Lui’s Gedanken: Morgen ist der 5.4 -mein Geburtstag-ich darf nicht trinken-ich bin krank-haste ja super hinbekommen! 

Was solls ich wollte ja den Neuseeland Urlaub geniessen und auch nicht über Ostern irgendwie zum Arzt müssen. Da wir keine große Lust hatten irgendwie im Auto was zu essen. Gingen wir zu einem Inder. Im Anschluss fuhren wir weiter nach Wellington, da ich an meinem Geburtstag kein Auto fahren wollte. Zwischendurch hielten wir an zum einkaufen, leider ging es mir aber so schlecht und schwindelig dass ich das Gefühl hatte gleich umzukippen, also musste Jessi alleine einkaufen. Ich hielt in der Zwischenzeit einen Powerschlaf und fühlte mich auch wieder besser. Ich denke mal dass das Penezelin den boesen Bakterien den Kampf angesagt hatte und deswegen mein Körper erstmal nichts anderes machen konnte denn ein wenig später als es gesiegt hatte ging es mir auch wieder etwas besser. Nach gut 500 Kilometern die ich an dem Tag gefahren bin kamen wir in Wellington an und checkten in einem Hostel ein. Da mit mir aber nicht mehr sehr viel anzufangen war, assen wir nur noch zu Abendbrot und hingen in unserem Zimmer. Nachts um 5 Uhr bekam ich meinem Anruf. Total verschlafen und immernoch sehr kränklich entgegnete ich meinem gutgelaunten Bruder ( er hielt sich grad in einem Pub in West Australien auf) Was er denn wolle. Er sagte nur: Ich wollte dir nur alles gute zum Geburtstag wünschen. Ich hab mich in dem Moment nicht so sehr drüber gefreut da ich eigentlich nur schlafen wollte, aber als ich etwas wacher wurde unterhielten wir uns noch für 20 Minuten. Bei ihm war es ja auch grade Mal kurz nach 1. Als er sich mehrfach wiederholte und seine Aussprache manchmal auch etwas ins nuscheln überging, wurde mir klar dass er nicht nur ein Bier an dem Abend getrunken hatte. Nach dem wir so ziemlich alles ausgetauscht hatten legte ich mich wieder schlafen und schlief zu meinem Geburtstag aus. Nach dem Aufstehen gingen Jessi und ich ins Te Papas ein Museum. Es war ein echt gutes Museum und wir verbrachten bestimmt ein paar Stunden dort. Außerdem hatte es freies W-Lan, was wir akkurat ausnutzten. Gegen Nachmittag haben wir dann meinen Happy Easter Geburtstagskuchen gegessen. Und am Abend habe ich ein Kanadisches Quiche zum Geburtstag bekommen. Da es mir wieder viel besser ging, wollte ich an meinem Geburtstag nicht nur rumsitzen Auch wenn ich nicht trinken konnte, gingen wir in ein paar Pubs. Um 12 Uhr wurde aber alles zu gemacht, weil es Karfreitag war. Eine Poolbar hatte aber noch offen, weshalb wir dann ein paar Runden Pool spielten. Nach einem langen Abend gingen wir zurück und legten uns schlafen. Am nächsten Tag ging unsere Fähre auf Suedinsel. Doch das ist einen anderen Blog wert.

Samstag, 5. Mai 2012

We are family


 Da war nun mein letzter Arbeitstag und die Kühe zeigten mir auch, dass es Zeit war ab zuhauen! Denn als ich eine der Herden zum Melkstand brachte, rutschte ich auf einem Scheisshaufen aus und fiel auf die Klappe, da der Untergrund sehr trockene aber scharfkantige Erde war, schürfte ich mein Bein auf. Außerdem verlor ein Rindvieh das Gleichgewicht und trat mich beim Hinfallen ans andere Bein. Dort prangte für einige Tage ein blauer Fleck. Also das war das Goodbye der Kühe.
Am Abend ging ich mit ein paar Leuten von der Farm in einen Pub um ein paar Bier zu geniessen. Das war dann sozusagen der Abschied von der Farm.
Am nächsten Morgen weckte mich eine Sms von Georg die mir sagte, wir kommen in 1 bis 2 Stunden. Etwas verschlafen ging ich dann noch unter die Dusche und wartete. Aber wie ich das von Georg nicht anders kenne, waren es mehr als 1-2 Stunden. Ich nutzte die Zeit um meine Tasche zu packen, mein Zimmer zu säubern und meine Flüge nach Neuseeland zu buchen. Denn wie die meisten mitbekommen haben war ich für 4 Wochen in Neuseeland. Aber dazu gibt es einen anderen Blog.
Also zurück zu meinen Eltern, als ich grade vor meinem Laptop sass, sah ich einen Campervan vor unserem Haus anhalten. Total aufgeregt suchte ich mir ein paar Schuhe und rannte raus. Da waren sie dann MEINE ELTERN. Ich glaube ich habe mich vorher noch nie so darüber gefreut die beiden wiederzusehen. Georg und ich zeigten den beiden dann unser „Haus auf dem Lande“ und die Farm. Da meine Mutti noch etwas kränklich war und sie bis auf Haribo Colorado nichts essen konnte, wurde es eine Einzelführung für meinen Vater. Vom Melkstand ging es in den Stall und zum Klauenpfleger. Danach ging es zur Futterhalle und zum Kälberstall. Am Abend waren wir bei Gary dem Dairymanager zum Essen eingeladen. Seine Frau hatte lecker Lasagne vorbereitet und war ganz froh darüber als ich mich mit ihr über etwas anderes als Kühe unterhielt. Nach dem Essen verbrachte ich meine vorerst letzte  Nacht in meinem Zimmer.
Morgens machten wir uns dann nach dem Frühstück auf nach Penrith. Wir kauften ein und fuhren weiter in die Bluemountains zu den Three Sisters. Als wir dort etwas spazieren gingen, wollte Georg mir und meinen Eltern einen supertollen Trick vorführen. Und zwar versuchte er, uns mit seinem Latschen ab zuschiessen, da wir aber unter einem Felsvorsprung sassen, hat sein Latschen die Felskannte anstatt uns getroffen. Von dem Felsen abgeprallt fiel der Latschen über ein Geländer ein paar Meter in die Tiefe. Das Paar Latschen hatte ganze 25 Dollar gekostet, die man ja nicht einfach so verschenken kann nach einem durchgelaufenem Jahr, also kletterte Georg hinterher und rettete seinen Latschen. Die Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz mitten im Wald. Am nächsten Tag gingen wir in Katoomba einkaufen und fuhren weiter nach Oberon. Es war den ganzen Tag nur am regnen, weshalb wir nicht viel unternehmen konnten. Somit beschlossen wir auch am folgenden Tag in die Jenolan-Höhlen zu gehen um der schlechten Wetterlage auszuweichen. Wir machten 2 Touren in 2 verschiedenen Höhlen mit. Es war echt interessant und natürlich haben wir auch viel gelernt! Auf dem Weg zurück lag doch tatsächlich ein Baum auf der Strasse. Der wohl durch den vielen Regen, den halt im Boden verloren hatte und umgekippt war. Ein paar andere Autos standen davor hilflos auf der Strasse. Durch menschliche Kraft konnten wir den Baum nur leider nicht bewegen, weshalb unser starker Ford den Weg freigezogen hat. Die Wetterlage hatte sich am darauffolgenden Tag gebessert, woraufhin wir in der Gegend von Glenfield uns etwas die Fuesse vertreten konnten. Dort gab es ein paar sehr schöne Wasserfälle und Wanderwege. Doch die Wanderwege waren größtenteils sehr aufgeweicht und mit Pfützen bedeckt woraufhin wir wie die Hobbbits barfuss durch die Gegend liefen. Gegen Nachmittag suchten wir uns kurz vor einem grossen Schauer ein nettes Kaffee mit lecker Kuchen.
Mal so nebenbei bemerkt in der Zeit als meine Eltern mich besucht hatten, gab es in der Gegend um Sydney verdammt viel Regen und Ueberschwemmungen.
Nachdem wir die Bluemountains erkundet hatten (so gut es möglich war), fuhren wir nach Paramatta und mit der Fähre nach Sydney. Dort verbrachten wir einen sehr sonnigen Nachmittag und genossen den botanischen Garten, das Opernhaus und die Harbourbridge.  Abends fuhren wir wieder zurück zur Farm und setzten Georg bei seinem Auto ab.
Zu dritt ging unsere Reise weiter Richtung Norden womit wir auch dem Regen entkamen. Wir fuhren nach Newcastle zu einer riesigen Sanddüne. In Port Macquarrie verbrachten wir einen Nachmittag mit einem Spaziergang am Hafen und am Strand. Meinen Eltern gefiel es relativ gut am Meer entlang zu fahren und einfach irgendwo anhalten zu könnten um beispielsweise zu fruehstuecken. Wir fuhren zu einem Aboriginimuseum welches aber leider geschlossen war. Doch draußen gab es einen kleinen Pfad mit Informationen, jedoch mochten uns die Moskitos zu sehr, weshalb wir auch dort nicht sehr viel Zeit verbrachten. Abends fuhren wir nach  Byron Bay, wo wir uns den Sonnenuntergang am Meer und ein Musikfestival anschauten. Da unsere Zeit jedoch knapp bemessen war und Australien riesig ist, machten wir uns am nächsten Morgen bereits auf uns liessen Byron Bay und die Gold Coast hinter uns. Unser nächstes Ziel war Rainbowbeach wo wir abends gegen 7 Uhr ankamen. Am nächsten morgen gingen wir schwimmen und genossen die hohen Wellen.  Im Anschluss fuhren wir nach Childers und besuchten Familie Wessel. Dort verbrachten wir 2 Tage. Papa bekam eine Farmführung und Mama, Sandra und ich beschäftigten uns mit Stevie und Matze. Außerdem fuhren wir nach Elliot Heads und verbrachten dort den Sonntag. Auf dem Weg dorthin gab es noch den ein oder anderen Stopp um den deutschen Bauern  über australische Ackerkulturen zu informieren. Am Montag verliessen wir Childers und machten uns auf den Weg nach Tyunga. Dies ist die Farm wo Georg angefangen hatte zu arbeiten und im vergangenen Jahr die Baumwollernte mitgemacht hat. Auf dem Weg dort hin kauften wir noch eine neue Digitalkamera für meine Eltern, da meine Mutter davon ausgegangen war, dass der aufgeladene Akku für 3 Wochen halten wuerde. Ein neues Ladegeraet machte keinen grossen Unterschied zu einer besseren Kamera im Vergleich zur Alten. Als wir auf Tyunga ankamen wurden wir von Johannes dem Boss empfangen. Wir unterhielten uns ein wenig und wurden noch kurz umher gefuehrt. Danach trafen wir noch auf Bob, den Georg des oefteren in seinen Blogs erwaehnt hatte. Im anschluss fuhren wir weiter nach Toowoomba, wo wir einen schoenen japanischen Garten besuchten. Der naechste Tag war recht verregnet weshalb unsere Planung etwas durcheinander geworfen wurde und wir die meiste Zeit im Campervan verbrachten. Doch wir beschlossen für den vorletzten Tag in den Australia Zoo su gehen. Dieser Zoo wurde von Steve Irwin gegruendet. Manche kennen den Herrn auch unter dem Namen Crocodile Gundie. Dieser wurde vor einigen Jahren von einem Stachelrochen getoetet. Es war leider wieder nur am regnen, doch trotz alledem sahen wir viele Tiere und Mama und Papa konnten ein paar Kangaroos streicheln. Am letzten Tag vor der Abreise, fuhren wir nach Brisbane und nahmen an einer Fahrt auf dem Citycat teil. Dies ist ein Boot welches den Fluss auch und runter faehrt. Außerdem besuchten wir die Innenstadt und buchten für meinen weiteren Aufenthalt ein Hostel. Am letzten Tag brachten wir den Campervan wzum Keahaendler und fuhren zum Airport. Hier trennten sich unsere Wege wieder. Ich wartete noch bis die beiden zum Check in mussten. Doch dann fuhr ich mit der Bahn in die Stadt. 

Ich moechte meinen Eltern an dieser Stelle nochmal für den tollen Urlaub danken und sagen dass ich stolz auf die beiden bin, dass sie den langen Flug auf sich genommen haben um hier her zu kommen! 

Mir verblieb eine Woche in Brisbane, bevor meine Reise nach Neuseeland weiterging. Ich besuchte das freie Museum und die freien Kunstgallerien. Außerdem machte ich ein paar Spaziergaenge an der Southbank, womit das Flussufer gemeint ist, welches mit einer Lagune und schoenen Parks ausgestattet ist. Am Wochenende gibt es dort einen Markt, über welchen ich auch schlenderte und mir Strassenkuenstler anschaute. Im botanischen Garten war ich auch, doch er gefiel mir nicht so gut wie der in Sydney.